Hearts: Eine kurze Geschichte des Kartenspiels

Hearts ist ein klassisches Stichspiel, das für seine gelungene Mischung aus Glück, Strategie und freundschaftlichem Wettbewerb geschätzt wird. Auch wenn sein genauer Ursprung unklar ist, entwickelte es sich vermutlich aus verschiedenen europäischen Spielen, in denen Spieler bestimmte Karten vermeiden mussten. Hearts tauchte zum ersten Mal am Ende des 19. Jahrhunderts auf und blickt auf eine lange Geschichte mit vielen spannenden Varianten zurück, die ihre eigenen Herausforderungen und strategischen Möglichkeiten bieten. Bis heute begeistert Hearts Spieler auf der ganzen Welt, da es den Geist schärft, für erinnerungswürdige Momente mit Freunden sorgt und immer wieder zu einer neuen Partie einlädt.
Mögliche Ursprünge von Hearts
Auch wenn der genaue Ursprung unbekannt ist, geht man davon aus, dass Hearts von früheren europäischen Stichspielen inspiriert wurde, in denen es bestimmte Karten zu vermeiden galt. Insbesondere:
- Reversis (Spanien und Frankreich, ca. 1750): Spieler vermieden bestimmte Strafkarten.
- Polignac (Frankreich, 18. Jahrhundert): ähnliche Spielstruktur mit Strafstichen.
- Four Jacks (Europa, 19. Jahrhundert): Spieler vermieden Stiche mit Buben, vornehmlich dem Pik-Buben.
Frühe Geschichte von Hearts in den USA (1880er Jahre)
Das moderne Kartenspiel Hearts erschien etwa in den 1880er Jahren in den USA:
- Zum ersten Mal wurde es im „The Standard Hoyle“ (1887) dokumentiert und als „ein sehr angenehmes Spiel, das zum Lachen anregt“ beschrieben.
- Ursprünglich war es ein einfaches Spiel ohne Trumpf, bei dem Spieler Herz-Karten in Stichen vermeiden mussten.
- Frühere Varianten wie das „Double or Eagle Game“ vergaben unterschiedliche Chip-Werte für Herz-Karten.
Entwicklung beliebter Varianten
Hearts entwickelte sich mit der Einführung nennenswerter Varianten beachtlich weiter:
Black Lady (Discard Hearts) – 1909
- Führte die Pik-Dame (♠D) als eine wichtige Strafkarte ein (mit einem Wert von 13 Punkten).
- Arbeitete die Regel ein, anderen Spielern zu Rundenbeginn unerwünschte Karten weiterzugeben.
- Wurde im Laufe der Zeit insbesondere in den USA zur beliebtesten Variante.
- Die beliebte Strategie „Shoot the Moon“ kam später zum Vorschein.
Black Maria – Großbritannien (ca. 1939)
- Britische Variante mit zusätzlichen Strafkarten: Pik-Ass (♠A, 10 Punkte), Pik-König (♠K, 7 Punkte) und Pik-Dame (♠D, 13 Punkte).
- Wird für gewöhnlich zu dritt gespielt.
- Karten werden in der Regel nach rechts weitergegeben.
Weitere unterhaltsame Varianten von Hearts
Mit wachsender Beliebtheit entwickelten sich weltweit kreative Hearts-Versionen, die neue Regeln und Abwandlungen einführten. Zu den interessantesten Versionen gehören:
- Auction Hearts: Spieler bieten darum, die Straffarbe festzulegen.
- Black Jack: Der Pik-Bube gilt als Strafkarte mit 10 Punkten.
- Cancellation Hearts: Es ist eine tolle Version für größere Gruppen – identische Karten heben sich gegenseitig auf.
- Chasse Cœur: Dies ist eine schwierige Variante, bei der Spieler Damen und Herzen vermeiden müssen; mit dem seltenen Zug „Générale“ sammelt man alle Strafkarten.
- Domino Hearts: Spieler, die keine Karten einer bestimmten Farbe auslegen können, müssen Karten ziehen, bis sie eine spielen können.
- Greek Hearts: Das ist eine schwierigere Version – ♠D ist 50 und ♥A ist 15 Punkte wert!
- Heartsette: Enthält einen verdeckten Stapel („Widow“), der vom ersten Stichspieler gewonnen wird.
- Joker Hearts: Joker können jederzeit gespielt werden, gewinnen aber keine Stiche und sind keine Punkte wert.
- Omnibus Hearts: Neu eingeführte, zusätzliche Bonuskarten wie ♦J oder ♦10 senken die Punktzahl.
- Partnership Hearts: Es wird in Zweierteams gespielt – Spieler führen ihre Punktzahlen zusammen, um gemeinsam „Shoot the Moon“ zu erreichen.
- Spot Hearts: Jede Herzkarte hat einen anderen Wert (zum Beispiel: ♥9 = 9 Punkte), wodurch Spieler ihre Strategien anpassen müssen.
- Royal Hearts: Jede Dame hat einen besonderen Effekt, der das Spielgeschehen beeinflusst.
Diese Varianten sorgen für Abwechslung und zusätzlichen Spielspaß für alle, die mehr als die klassische Version möchten – und zeigen, wie kreativ die Welt von Hearts sein kann.
Beliebtheit im digitalen Zeitalter
Mit der Verbreitung von Computern und dem Internet wurde Hearts im digitalen Zeitalter außerordentlich beliebt:
- Integration in Microsoft Windows:
Hearts wurde in der Vergangenheit als Standardspiel in Windows integriert und dadurch zugänglich für Millionen von Nutzern, welche die weltweite Spielerzahl erhöhten und es in einen weit bekannten Zeitvertreib verwandelten. Die Geschichte von Hearts auf Microsoft-Geräten endete, als das Spiel ab Windows 8 (2012) nicht länger als vorinstallierte Besonderheit angeboten wurde. Allerdings konnte es weiterhin separat heruntergeladen werden.
- Online-Plattformen:
Durch den leichten Zugriff auf Online-Spielseiten erreichte Hearts eine komplett neue Zielgruppe. Diese Seiten bieten meist die beliebte Variante Black Lady an und betiteln sie schlicht als Hearts. Dank dieser digitalen Publizität bewahrte das Spiel seine Beliebtheit bis ins 21. Jahrhundert.
- Handyspiele:
Dank Smartphones und Apps ist Hearts zugänglicher als je zuvor. Spieler können sich überall mit kurzen Spielen die Zeit vertreiben, weshalb es einen großen Reiz für Nutzer hat, die unterwegs oder in der Freizeit eine Pause benötigen.
- Soziale Interaktion und Mehrspieler-Modus:
Online-Multiplayer-Plattformen ermöglichen es, weltweit gegen andere Spieler oder Computergegner zu spielen. Hearts ist damit nicht nur ein Zeitvertreib, sondern auch eine Möglichkeit, weltweit zu interagieren und zu wetteifern.
Aufgrund seiner langen, sich ständig weiterentwickelnden Geschichte sowie seiner gelungenen Mischung aus Strategie, sozialer Interaktion und leicht verständlichen Regeln ist Hearts auch heute noch ein weltweit beliebtes Spiel. Es hilft dabei, den Verstand zu schärfen, lädt zum Entspannen mit Freunden ein und lockt dank seines endlosen Wiederspielwerts immer wieder zu neuen Runden.